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FMEA im Gesundheitswesen

Beitrag 08.01.2016, 10:57 Uhr
QM_R
QM_R
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Hallo zusammen,
in der Revision der ISO 9001 wir das Thema Risikomanagement ja verstärkt und auch der G-BA (Gemeinsamer Bundeausschuss) hat allen Kliniken in Deutschland ein sog. "klinisches Risikomanagement" mit dem Fokus auf Patientensicherheit verordnet.
Nun meine Frage, ob jemand Erfahrung mit dem Einsatz einer Prozess-FMEA im Bereich Gesundheitswesen hat?
Reicht es vorhandene Prozesse mittels FMEA zu checken und zu optimieren oder muss man da mehr machen?
Wie oft wiederholt man eine Prozess-FMEA? Jährlich, alle 3 Jahre???

Vielen Dank im Voraus für die Hilfe!
   
Beitrag 11.01.2016, 15:20 Uhr
SQ-Ute
SQ-Ute
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Hallo QM_R,

Du musst jedes Mal, wenn es eine Fehlermeldung zur Patientensicherheit gibt Deine FMEA rollen bzw. bearbeiten.

Vg
Ute
   
Beitrag 12.01.2016, 13:37 Uhr
N_Unzicker
N_Unzicker
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Hallo QM_R,

kenne mich zwar im Gesundheitswesen nicht aus, könnte es mir aber auch gut vorstellen und bestimmt spannend, wenn mögliche Fehler analysiert werden und geeignete Maßnahmen greifen müssen. Entspricht schon fast einem Notfallplan. Spannend wird auch die Gewichtung hinsichtlich der RPZ.

Es reicht bestimmt nicht nur zu checken und zu optimieren. Dieses Werkzeug FMEA sollte Fehler ausschließen/verhindern, denn die "Bedeutung" sowie die Auftretens Wahrscheinlichkeit eines Fehlers ist sicherlich sehr hoch einzustufen. Die Entdeckung eines Fehlers darf man auch nicht unterschätzen.
Die Wiederholung einer Prozess - FMEA wird nicht zeitlich definiert, sondern an aufgetretenen Problemen.
Bitte beachten, dass die RPZ keine starre Eingriffsgrenze ist (z.B. von RPZ >Limit)
Finde ich hoch interessant. Würde ich gerne dran Teilnehmen.
Viel Erfolg dabei.
Gruß Norbert
   
Beitrag 13.01.2016, 09:04 Uhr
tommmili
tommmili
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Hallo zusammen,
@ Norbert: Du bist herzlich eingeladen, ich habe eine Projektgruppe Risikoanalyse gebildet, da kannst Du gerne dran teilnehmen wink.gif Wir sind zwar nicht klinisch orientiert, aber das Thema "Fehlmedikamentierung" kann auch mal für den einen oder anderen Automotive ein Thema sein.

@QMR: eine regelmäßige Überarbeitung der FMEA würde ich nicht festschreiben - weils i.a. dann doch nicht gemacht wird. Sehr viel wichtiger ist, daß im Prozess vorkommende Fehler dann auch mit Hilfe der FMEA abgearbeitet werden und daß auch kleinste Prozessänderungen die aus anderen Gründen (Einsparung, verbesserte Abläufe, Maßnahmen gegen Personalknappheit...) eingeführt wurden, in die FMEA einfließen.

Die Erkenntnis, daß nicht nur die FMEA Prozessänderungen bedingen kann, sondern daß durchgeführte Änderungen wieder in die FMEA zurückfließen müssen und ggf zu einer Neubewertung führen ist gleichermaßen wichtig wie schwierig umzusetzen (vor allem dann, wenn man nicht Heerscharen von Personal hat, die alle nur drauf warten, einen derartigen Job zu kriegen).

Nicht vergessen: auch durchgeführte KVPs bedingen Prozessänderungen, die dann wieder neu bewertet werden müssen.
Grüßle
T
   
Beitrag 13.01.2016, 10:46 Uhr
SQ-Ute
SQ-Ute
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Hallo Tommmili,

wie werde ich Mitglied Deiner Projektgruppe bzw. wo finde ich diese?

Danke
VG
Ute
   
Beitrag 13.01.2016, 11:13 Uhr
Aranard
Aranard
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@tommmili

jetzt werde ich aber auch neugierig.
   
Beitrag 18.01.2016, 09:24 Uhr
QM_R
QM_R
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Hallo Tommmili,

die Projektgruppe klingt echt interessant, das ist bei uns immer wieder Thema (leider sad.gif ). Wenn ich also was dazu beitragen kann?
Danke auch für Deine Tipps.

VG
Matthias
   
Beitrag 19.01.2016, 10:32 Uhr
tommmili
tommmili
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Hallo Jungs und Mädels -
langsam, nicht alle auf einmal...
Wenn nur mal meine Kollegenschaft so hinterher wäre....

Hintergrund: Im Zuge der Implementierung DIN EN ISO 9001:2015 haben wir die Handlungsfelder untersucht, die da so in den nächsten zwei Jahren auf uns zukommen. Das Ergebnis ganz eingedampft sieht so aus, daß kleinteiliges Häckselwerk rauskam, an dem wir soweiso dran sind oder schon ganz gut aufgestellt (Themen wie lernende Organisation, Einbindung in die lokalen Gefüge, usw usf) - und eben ein Thema das richtig Arbeit macht. Hierbei -wer hätte es gedenkt - handelt es sich um die Risikoanalyse.

Also haben wir alles nach hinten geschoben mit Ausnahme des Risikothemas und dafür eine kleien Projektgruppe gebildet. Diese hat den Auftrag, die gesamte Angelegenheit Risikoanalyse zu strukturieren und ordnen und einen Rahmen zu schaffen, der die ganze Sache zumindest mal durchführbar erscheinen lässt.

Unser Auditor hätte am liebsten eine FMEA für jeden einzelnen Prozessschritt und dann sind für jeden Prozessschritt noch alle Einflüsse der Unterstützungsprozesse darzustellen. DAS schaffe ich nicht mehr vor der Rente. Vermutlich würde die Einrichtung auch den daraus entstehenden Ressourcensog nicht überleben (iss doch geil: die Risikoanalyse ist das größte Risiko selber... :ohmy: ).

Also: nicht machbar. Meine Meinung geht daher in die Richtung: in einem ersten Durchgang werden die Prozesse klassifiziert so in Richtung: harmlos, bißchen gefährlich und gefährlich. entsprechend dieser Klassifizierung wird die Methode der Risikoanalyse ausgewählt: ein- zwei- oder Dreidimensional (was dann der FMEA mit Folge, Eintrittswahrscheinlichkeit und Entdeckungswahrscheinlichkeit entspricht).

Beispiel: ob ich meine internen Audits mache oder nicht juckt nicht wirklich, d.h. Risiko des Gesamtprozesses ist gering, ich untersuche nur das Risiko der Folge mit Hilfe einer einfachen Tabelle. Wenn ich einem Klienten ein Medikament falsch gebe, ist das höchstrisikoreich - in diem Fall führt kein Weg an der FMEA vorbei. Und ich bin glücklicherweise wieder beim Thema gelandet.
Grüßle
T
   
Beitrag 19.01.2016, 11:26 Uhr
Aranard
Aranard
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FMEA ist ja eine Eierlegende Wollmilchsau :evil:

@tommmili

Ich weis zwar nicht wie groß Deine "Prozesslandschaft" zur Bewertung ist.

Die Idee mit der Vorselektion ist nicht schlecht. Aber i.d.R. greifen die Prozesse teilweise so ineinander bzw. sind voneinander abhängig. Von daher sollte man die Wechselbeziehungen bzw. Schnittstellen mit betrachten und am Ende bleibt Dein Audit als C-Kategorie übrig. :dry: Ich glaube ganz so einfach wird das nicht.

Zur Bewertung würde ich auch max. Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß bewerten. Entdeckt habe ich das Risiko ja schon, sonst würde ich dieses ja nicht aufschreiben und bewerten.

Beispiel von mir.:

Prozess: Einkauf
Teilprozess/-tätigkeit: Lieferantenauswahl
Prozessziele/-indikator: Termintreue, etc.
Risiko: eigene Lieferunfähigkeit aufgrund schlechter Termintreue des Lieferanten etc... -> Umsatzverluste
Maßnahme: Bevorratung Pufferlager, Lieferantenwechsel etc...
   
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