Kennzahlenpflicht?

Hallo,

ich mache mir gerade Gedanken über Kennzahlen in den Prozessbeschreibungen.

Jetzt dazu meine Frage: Ist es nach TS 16949 zwingend vorgeschrieben, zu jedem beschriebenen Prozess auch Kennzahlen zu beschreiben bzw. zu ermitteln?

Vielen Danke für Rückantworten.


Paul

Hallo

Ja , das ist richtig ....
Prozess Ziele und entsprechende Kennzahlen sind festzulegen

MFG E.Pauer

Hallo Herr Pauer,

danke für die Rückmeldung.

MfG
Paul Rohrmann

Hallo,

aber nicht nur diese Prozesse sollten Kennzahlen haben. Für alle Prozesse macht es Sinn Kennzahlen zu haben. Denn nur was gemessen wird kann auch verbessert werden.

Beste Grüße
Thorsten

Hallo Paul,

vergesse bitte nicht die Kennzahlen mit Maßnahmen (bei nicht erreichen) UND einer Wirksamkeitsprüfung zu unterziehen.
Am besten geht dies in einer Balance Score Card.

Gruß
Wolfgang

Hallo Paul,

ich kann leider die Meinung der Kollegen nicht ganz teilen. Nach der TS 16949 müssen die Realisierungsprozesse und unterstützenden Prozesse bewertet werden. Hier sind in jedem Fall entsprechende Kennzahlen vorgeschrieben. Man kann daher durchaus die TS so interpretieren, dass die für die Führungsprozesse keine Wirksamkeit und Effizienz nachgewiesen werden muss. Es kommt hier halt darauf an, welche Prozesse du in den Führungsprozess integrierst.

mfg

Jürgen Kaplan

Hallo Herr Kaplan

Ihre Interpretation , daß Führungsprozesse
aus dem Ziele und Kennzahlen Management ausgeschlossen sein sollen
kann ich leider übehaupt nicht teilen.

Die ISO/TS spricht klar von allen relevanten Prozessen (,- die die Qualität beeinflussen können...)
und daher gehören selbstverständlich die klassischen Führungsprozesse (Managementprozesse) hinzu !

Wir wissen doch alle aus der Praxis zur Genüge....
wenn es in den Managementprozessen nicht klappt ....
klappt`s auch in den Realisierungs,- und Support Prozessen nicht !!

MFG E.Pauer

Hallo Zusammen,

die Frage war ja die der Kennzahlenpflicht bzw. ob zu jedem beschriebenen Prozess auch Kennzahlen vorgeschrieben sind^, und diese Forderung geht nicht aus der TS hervor. Hier wird unter Pkt. 5.1.1 von Produktrealisierungsprozessen und unterstützenden Prozessen gesprochen.

ich gebe Ihnen ja völlig Recht, wenn es in den Führungsprozessen nicht klappt, dann klappt`s auch in den Realisierungs,- und unterstützenden Prozessen nicht !!

Grüße

Jürgen Kaplan

Hallo Kollegen;
ich bin der Meinung, man müsste zuerst darüber sich Gedanken machen und dann entscheiden, ob es darum geht, die "Pfllchten zu erfüllen" oder das Managementssystem (unabhängig von externen Anforderungen) ständig zu verbessern.
Deshalb würde ich empfehlen, sämtliche definierte Prozesse (auch Teilprozesse) mittels kennzahlen zu überwachen und verbessern.
gruss, hb

Hallo hb,

sehe ich genauso, um etwas zu beurteilen und ggf. zu verbessern braucht man Kennzahlen. Wenn ich danach feststelle, dass eine gewisse Kennzahl für meine Organisation nichts bringt, werde ich diese auch nicht weiter überwachen oder in längeren Intervallen.

Gruß
Wolfgang

jkm schrieb:


Sind Führungsprozesse auch unterstützende Prozesse? Ich denke schon. Da letztendlich ja das Managementsystem hierdurch unterstützt wird.

Des weiteren steht in 8.2.3 ganz klar, das die Prozesse des QMS überwacht und gemessen werden müssen. Somit ist die Forderung auch in der Norm wieder zu finden.

Die fachliche Notwendigkeit steht wohl ausser Frage.


Beste Grüße
Thorsten

Hallo liebe Helfer und Informanten,

vielen Dank für die vielen Kommentare und Meinungen.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist für jeden definierten Prozess auch mindestens 1 "sinnvolle" Kennzahl Pflicht und muss bewertet werden.
Ich bin der Meinung, dass es wie ich im ersten Teil geschrieben habe, sich um sinnvolle und damit auch nützliche Kennzahlen handelt. Nur um Kennzahlen zu haben und damit eine Norm zu erfüllen, halte ich nicht für angebracht.

Vielen Dank für die Hilfe.

Paul

Paulq schrieb:


Hallo Paul,
dann misch ich hier auch ein wenig mit. Als Qualitäter hast Du in Deinem Betrieb nicht nur die Produkte und die dafür vorhandenen Prozesse im Fokus sondern auch die betriebliche Entwicklung.

Ich möchte Dir hier einen kleinen Zusammenhang zum kaufmännischen Standing eines Unternehmens aufzeigen. Alles was hier als ISO 9001 steht, kannst Du auch für die TS 3 als Gültig ansehen.

Die internationale Norm ISO 9001 ist der Standard für die Zertifizierung von Managementsystemen. Wesentliche Anforderungen der Norm sind die Überprüfung und Verbesserung der Geschäftsprozesse und der Schnittstellen zu Kunden und Lieferanten. Hierbei lassen sich die Banken einerseits als Lieferant von Kapital (als einem der wichtigsten Produktionsfaktoren) und andererseits als Interessenspartei ansehen. Diese Schnittstelle erlaubt es, einen direkten Zusammenhang zwischen der ISO 9001 und den Richtlinien nach Basel II herzustellen: Denn ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem ist in der Lage, ständig aktuelle Informationen über das Unternehmen hinsichtlich Visionen, Zielen, Fähigkeiten des Personals, des Managements, der Ressourcen sowie über die Prozessfähigkeit zu liefern, um somit auch die von Basel II verlangten Soft facts abbilden zu können. Ein Blick auf die einzelnen Anforderungen, die von Basel II betrachtet werden, zeigt, dass 1/3 der Anforderungen des Basel-II-Ratingverfahrens sich mit den Anforderungen der ISO 9001 decken. Besonders die Soft facts spielen hierbei eine unübersehbare Rolle. Die einzelnen Fragestellungen aus Basel II lassen sich sinnvoll mit den
Inhalten der ISO 9001 beantworten beziehungsweise liefern Erkenntnisse, die eine umfassende Darstellung erlauben.
Diese vorhandene Übereinstimmung erlaubt es, sowohl Audits nach der ISO 9001 als auch Ratings gemäss den Forderungen von Basel II zu kombinieren. Das Unternehmen profitiert dabei von folgenden Vorteilen:

– zwei Verfahren in einem Auditprozess,
– geringere Kosten,
– verbesserte Ausgangsposition bei Verhandlungen mit den Kreditgebern.

Es wird hierbei deutlich, dass sich die ISO 9001, die oftmals als starre Prozessnorm betrachtet wird, als durchaus flexibel erweist und eine solide Grundlage für ein internes oder auch externes Rating darstellt. Praktizierte, funktionierende
Qualitätsmanagementsysteme (zertifiziert nach ISO 9001) werden auf diese Weise dem Anspruch gerecht, als Instrument zur Unternehmensführung und als Baustein zur Sicherung des Unternehmens zu fungieren.

Dieser Exkurs sehe ich für Dich als wichtig an um auch mit den richtigen Menschen in Deinem Betrieb zu sprechen. Hier benötigst Du Termine bei: Controlling, Personal, Unternehmensleitung, Marketing und Vertrieb, Produktion, Einkauf und Logistik.

Jeder dieser Bereiche verfügt über geforderte Kennzahlen oder sollte sie einführen. Die für Basel II wichtigen Überschneidungen sind:

Gibt es Kennzahlen; Gibt es dokumentierte Verfahren; Gibt es eine Unternehmensvision; Gibt es eine Qualitätspolitik, Qualitätsziele; Managebentbewertungen; Auditberichte; Schulungskonzepte; Anforderungsprofile für Arbeitsplätze; Verfahren zur Personalentwicklung; Kundenzufriedenheitsmessung; Reklamationsquoten; Ausschußquoten; Festlegung von Verantwortung und Befugnissen; Prozessbeschreibungen; Lieferantenbewertungen; Beschaffungsprozess; Lieferantenlisten.

Diese Anforderungen sind natürlich nur dann wichtig, wenn euer Betrieb irgendwann einen Kredit aufnehmen will, denn Basel II beschreibt die Kreditkosten, besser das Rating, anhand von bestimmten Prozessen für einen Betrieb.

Grüßle
Peter