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Gruppieren von Prüfmitteln bezüglich attributiver Prüfung

Beitrag 01.10.2021, 11:03 Uhr
SebaNee
SebaNee
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Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser aber nun habe ich mal eine Frage an die Prüfmittelbeauftragen unter euch.

Aktuell sind wir dabei für Lehren besonders Gewindegrenzlehrdorne und normale Grenzlehrdorne die Messmittelfähigkeit nachzuweisen. Wir wollen hier auch Gruppen bilden da dies für uns sonst zu Aufwendig ist.
Wir sind nach IATF zertifiziert und haben dementsprechend schon für viele Mess- und Prüfmittel diese Fähigkeitsuntersuchung durchgeführt.
Allerdings haben wir festgelegt, dass nach 5 Jahren diese Fähigkeit erneut durchzuführen ist.
Jetzt zu meiner Frage:
Wie wird das in anderen Firmen gehandhabt bzw. Gruppiert von Grenzlehrdornen.
Wir haben welche im Bereich von 2H7 bis 72k6 und wollen nicht für jede Größe eine Untersuchung durchführen.

Über einen Vorschlag würde ich mich sehr freuen und verbleibe mit Qualitätergruß
Sebastian
   
Beitrag 05.10.2021, 11:10 Uhr
Sonntag
Sonntag
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Guten Tag,

für attributive Prüfsysteme wie Lehren können Sie keine klassische Messsystemfähigkeit wie bei variablen Messmittel ermitteln.
Details sind z.B. in MSA beschrieben.

Für attributive Lehren könnten Sie gemäß E. Dietrich/A. Schulze/S Conrad folgende Methoden anwenden:
1) Kappa- und Kreuztabellen Methode
2) Analytische Methode über die Zahl der positiven Entscheide oder
3) Signalerkennung über direkte experimentelle Bestimmung der Grauzonen
Die o.g. Autoren empfehlen die Methode der Signalerkennung (Siehe auch "Eignungsnachweis von Messsystemen" von o.g. Autoren, erschienen im Hanser Verlag, ISBN 3-446-40169-5).

Warum wollen Sie nach einigen Jahren die statistischen Untersuchungen an attributiven Prüfmittel wiederholen?
Üblicherweise wird in einem vorgegebnenem Intervall gemessen, ob die Verschleißgrenze erreicht wurde und erneuern ggf. das Prüfmittel.


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Mit freundlichen Grüßen
aus dem Naheland
Sonntag
   
Beitrag 05.10.2021, 12:20 Uhr
SebaNee
SebaNee
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Guten Tag Herr Sonntag,

dies ist mir auch bewusst, dass man dort keine klassische MSA durchführen kann. Meine Fragestellung war auch nicht in diese Richtung gemeint.
Durch die Zertifizierung nach IATF wird dies vom Auditor gefordert, dass regelmäßig die Unsicherheit betrachtet wird.
Dies kann halt dann nur mit der att. Prüfung erfolgen.

Daher wollen wir eine Gruppierung erstellen.

Allerdings sehe ich, dass dieses Thema wohl nicht bekannt ist bzw. von anderen Unternehmen nicht genutzt wird.

Daher bedanke ich mich für Ihren Beitrag und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
   
Beitrag 05.10.2021, 12:59 Uhr
Sonntag
Sonntag
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Guten Tag SabaNee,

Auditoren interpretieren manchmal mehr in Normen hinein, als tatsächlich drinsteht.
In IATF 16949 steht unter 7.1.5.1.1 Beurteilung Messsysteme, dass die Prüfprozesseignung verifiziert werden muss. Die Möglichkeit zur Gruppenbildung ist in FAQ 6 aufgezeigt.
Die Anmerkung zur Priorisierung für kritische oder besonderer Produkt-/Prozessmerkmale unterstreicht m.E., dass ein Auditor keine regelmäßige Analyse der Unsicherheit von allen Prüfmitteln fordern kann.
Hier meine Anregung für Ihre Risikoanalyse/Entscheidungsfindung:
für die Gruppe der attributiven Prüfmittel wird nach vorgegebenen Intervallen der Verschleiß gemessen und bei Erreichen der Verschleißgrenze das Prüfmittel erneuert.


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Mit freundlichen Grüßen
aus dem Naheland
Sonntag
   
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